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Gedanken zum Tag - SDR 4 Badenradio/Kurpfalzradio

Martin Wetzel, St. Sebastian

Freitag, 31. Januar 1997

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,

Übermorgen - am 2. Februar - feiert die katholische Kirche das Fest der Darstellung des Herrn, früher Mariä Lichtmeß genannt.

In den Gottesdiensten wird das Evangelium verlesen, das davon berichtet, wie der neugeborene Jesus von Maria und Josef zum Tempel nach Jerusalem gebracht wurde, wie das vorgeschriebene Reinigungsopfer dargebracht wurde und Simeon und Hanna, erfüllt von prophetischem Geist, in Jesus den Messias erkennen. Traditionell werden an diesem Fest, das gewissermaßen die weihnachtliche Thematik noch einmal aufnimmt, die Kerzen gesegnet; vielerorts finden Lichterprozessionen mit den gesegneten Kerzen statt.

Die Symbolik des Lichtes paßt ja auch gut in die Jahreszeit, in der das Licht der Sonne wieder Kraft gewinnt und das Ende des Winters ungeduldig erwartet wird. Bei den festlichen Gottesdiensten bekennen die Gläubigen an diesem Tag, daß sie ein helles Licht für ihr Leben gefunden haben, Jesus Christus, die Sonne der Gerechtigkeit, der durch den Tod zum Leben hindurchgegangen ist und damit alle Finsternis unseres Herzens und unserer Welt hell machen kann. Und sie bekennen ihre Verantwortung, dieses Licht selbst in die Welt hineinzutragen, es nicht auslöschen zu lassen oder unkenntlich zu machen, sondern es den Menschen anzubieten als gute Wegweisung für ihr Leben. Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer - wieviel sie im einzelnen mit diesem Bekenntnis, mit diesem Glauben anfangen können, weiss ich nicht. Aber ich bin mir sicher: auch sie sind eingeladen, ein gutes, strahlendes Licht für ihr Leben zu finden. Auch für sie sollen Dunkelheit und Resignation nicht das letzte Wort haben. Und wenn sie eine Ahnung von diesem Licht gewonnen haben, spüren gewiß auch sie den Auftrag, es nicht für sich allein zu behalten sondern mit anderen zu teilen.

Ich wünsche Ihnen einen guten Tag.


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